UN/SICHTBAR ist ein Projekt über Frauen in Pakistan, Indien, Bangladesch, Nepal, Kambodscha und Uganda, die Brand-, Säureanschlägen und Selbstmordversuche überlebt haben. Sie sind von einem kollektiven Stigma gebrandmarkt und leben am Rande der Gesellschaft als Aussätzige. Sie werden ignoriert, bewusst ausgegrenzt und damit unsichtbar gemacht. Es sind nicht nur die äußeren Narben, unter denen Überlebende ein Leben lang zu leiden haben, sie müssen mit ihren entstellten Gesichtern und Körpern leben.
Das sind aber nur die sichtbaren Wunden, die ihre viel tiefer gehenden Narben, ihre seelischen Leiden, überdecken. Es sind vor allem die Reaktionen der Gesellschaft, die sie zu Außenseitern machen. Gründe, aus welchen Frauen zum Opfer solcher Angriffe werden, sind meistens Eifersucht, zu geringe Mitgift, Landstreitigkeiten und Ungehorsam in den Augen der Gesellschaft, Die Regierungen und Gesellschaften verschließen aber oftmals vor diesem Thema die Augen.
UN/SICHTBAR zeigt Frauen auf ihren unterschiedlichen Pfaden zurück ins Leben. Darüber hinaus sind Portraits von insgesamt 48 Frauen entstanden. Die Portraits sollen den Frauen die Möglichkeit geben, sich als Individuen fernab des kollektiven Stigmas der Gebrandmarkten zu fühlen. Sie nicht als tragische Opfer dastehen zu lassen; sondern sie für die Gesellschaft wieder sichtbar zu machen.