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Wohnungsnot

Die aktuelle Lage auf dem Darmstädter Wohnungsmarkt ist dramatisch. Wohnraum wird immer knapper und die Mieten steigen in astronomische Höhen. Das Preisniveau ist vergleichbar mit Großstädten wie Hamburg, Frankfurt oder Köln und absolut untypisch für eine solch kleine Stadt.

Am härtesten trifft es Geringverdienende und sozial Benachteiligte, da vor allem bezahlbare Wohnungen fehlen. Günstiger Wohnraum wird derzeit sogar noch weiter reduziert, weil Immobilienunternehmen lieber auf rentable Luxuswohnungen setzen. Gleichzeitig stehen hunderte Wohnungen im Süden seit einigen Jahren leer und können aufgrund von Kapitalinteressen nicht genutzt werden.

In diesem Wintersemester hat sich die Situation noch weiter verschärft. Die Zahl der Studierenden in Darmstadt hat sich in den letzten Jahren explosionsartig erhöht, während das über die Entwicklung des Wohnungsangebotes keineswegs behauptet werden kann. Noch vor einigen Jahren entspannte sich die alljährlich schwierige Wohnungssituation im Wintersemester bis Januar wieder. Das hat sich geändert. Auch im März stehen auf der Warteliste bei Wohnheimplätzen des Studierendenwerks noch über 1.000 Menschen; auf der Warteliste für Sozialwohnungen in Darmstadt stehen noch einmal deutlich mehr.

Die ASten in Darmstadt haben Ende letzten Jahres eine gemeinsame Umfrage zum Thema Wohnen durchgeführt. Über 1.000 Studierende haben innerhalb von 5 Tagen daran teilgenommen - ein Beleg dafür, wie präsent das Thema in den Köpfen der Studierenden in Darmstadt ist.

Als ein Ergebnis der Umfrage lässt sich festhalten, dass die Anzahl der Anfragen bei Vermieter_innen und die Anzahl der Wohnungsbesichtigungen deutlich angestiegen sind. Das hat auch Einfluss auf Studium und Privatleben, bis zu deutlichen Verlängerungen der Studienzeit und sogar gesundheitlichen Problemen, durch das viele Pendeln.

Insbesondere internationale Studierende leiden unter der Wohnungsnot. In unserer Umfrage beklagten vor allem Studierende, die jetzt noch auf Wohnungssuche sind, eine stärkere Diskriminierung aufgrund von Herkunft und Aussehen. Durch den in Darmstadt herrschenden "Vermieter_innenmarkt" haben Studierende, die nicht dem Bild eines_r idealen Mieters_in entsprechen, kaum eine Chance, werden ins Umland vertrieben und müssen damit lange Anfahrtswege in Kauf nehmen. Darunter leidet z.B. der Kontakt zu anderen Studierenden und die Eingewöhnung.

Im neu eröffneten Wohnheim an der Berliner Allee ist der Anteil der internationalen Studierenden mit weniger als 15% deutlich geringer als in anderen Wohnheimen, wo er 50% beträgt. Ein großer Teil der Studierenden kann sich die teure Miete nicht leisten, dies lässt sich leicht bei internationalen Studierenden erkennen, für die die Wohnungssuche ohnehin schwer ist.

Es ist daher unerlässlich, sich auf allen Instanzen für einen sozialen Umgang mit Wohnraum einzusetzen und deutlich zu machen, dass Wohnen ein Grundrecht ist und kein Spekulationsobjekt.

Mehr unter: http://wohnungsnotda.noblogs.org/

Neben den bereits genannten Punkten und den Diagrammen mit Ergebnissen der Umfrage auf dieser Seite gab es auch Fragen, zu denen die Studierenden selbst etwas schreiben konnten. Einige Antworten sind hier zusammengefasst, weitere werden im Anschluss im Original wiedergegeben.

Seit mittlerweile über 5 Jahren stehen die Kasernen im Darmstädter Süden leer. Theoretisch könnten dort etwa 3.000 Menschen leben. Im Besonderen geht es hier um die Gelände und Gebäude der Jefferson, Lincoln und Camprai-Fritsch Kasernen sowie den Kelly Barracks.

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