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Autonome Tutorien

„Es ist der Gedanke, daß das Studium an der Universität nicht bloß bessere wirtschaftliche und gesellschaftliche Möglichkeiten erschließt, nicht bloß eine Karriere verspricht, sondern zur reicheren Entfaltung der menschlichen Anlagen, zu einer angemessenen Erfüllung der eigenen Bestimmung die Gelegenheit bietet.“ – Max Horkheimer

 

Ein Autonomes Tutorium ist ein Tutorium von Studierenden für Studierende, abseits des vorgeschriebenen Lehrbetriebs. Behandelt werden können wissenschaftliche Themen aus allen Fachbereichen. Autonome Tutorien bieten die Möglichkeit, wissenschaftlichen Neigungen ungezwungen nachzugehen und diese gemeinsam zu vertiefen. Und zwar ohne die Anleitung durch Dozierende und abseits von Bologna-Zwängen. Hierfür möchten wir einen Freiraum schaffen, in dem sich interessierte Studierende zusammenfinden können, die sonst im anonymen Studienalltag nicht zusammengefunden hätten.

Ein Autonomes Tutorium lebt von der Mitgestaltung und Mitarbeit aller Teilnehmenden. Hierbei sind die „Tutor_innen“ keine Dozierenden. Denn es sollte schließlich darum gehen, sich gemeinsam ein wissenschaftliches Thema zu erarbeiten und sich gegenseitig zu bereichern.

Die Autonomen Tutorien möchten weiterhin Räume eröffnen, um neben den verdichteten Studienplänen eine andere Art des Studierens zu fördern. Hierzu bieten wir Euch auch in diesem Semester wieder ein abwechslungsreiches Angebot. Alle Veranstaltungen sind grundsätzlich für Studierende aller Fachbereiche offen. Die Tutorien sind dabei nicht an Lehrveranstaltungen gebunden.

Getragen wird das Projekt von Eurem Allgemeinen Studierendenschuss (AStA). Die Gestaltung der Tutorien hingegen obliegt den Studierenden, die eines anbieten und den Studierenden, die daran teilnehmen. Dabei fungiert der AStA als Koordinator und hält sich  aus allen inhaltlichen Belangen heraus. Ausgesucht werden die Tutorien von einer vom AStA ernannten Auswahlkommission in einem anonymen Bewerbungsverfahren.

Vielleicht planst du dich im kommenden Semester selbst für ein Autonomes Tutorium zu bewerben? Auf unserer Seite zur Ausschreibung erhältst du alle nötigen Informationen.
 

Kontakt:

Autonome Tutorien auf Facebook und auf Instagram

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Die Autonomen Tutorien starten in der Woche ab dem 25. April und finden wöchentlich statt. Themen sind u.a. Kritische Theorie, Mensch-Maschine, Feminismus, Ideologietheorie, Postnazismus, Thermodynamik, Theater, Silicon Valley, Do-it-Yourself.

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Im Rahmen der Autonomen Tutorien bietet der AStA einen weiteren Workshop an, in dem ihr die vorlesungsfreie Zeit nutzen könnt, um ein Grundverständnis und einen kritischen Begriff unseres modernen Rechts zu entwickeln.

Das „moderne Recht“, wie es sich in Abgrenzung von früheren Formen, wie etwa des mittelalterlichen ständischen Rechts, präsentiert, basiert maßgeblich auf liberalen Prämissen. Wie die frühen liberalen Theoretiker argumentieren, sei das Recht Vorbedingung der Freiheit, da es die (Privat-)Autonomie der Subjekte schützt und beim Verkehr mit anderen die Ansprüche der einzelnen Subjekte mit Zwangsmaßahmen durchzusetzen vermag. Ansprüche einzelner werden also mit der Durchsetzungsmacht verbunden, der Konnex von subjektiven Rechten als Berechtigungen oder Ansprüchen mit der Durchsetzungsgewalt als unauflöslich betrachtet. Nur durch diese Verbindung könnten – wie schließlich in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte proklamiert – Freiheit, Gleichheit und Eigentum gesichert werden.

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Mit dem Begriff der Arbeit ist eine der zentralen Formen gesellschaftlicher Vermittlung und Naturaneignung in der kapitalistischen Epoche bezeichnet. Um dessen kritische Durchdringung und Entschlüsselung hat sich vor allem Karl Marx bemüht, dem es um die kritische Einsicht in die eigentümliche Rolle kapitalistischer Arbeitsverhältnisse für die eigentümliche Dialektik von Herrschaft und Freiheit in der bürgerlichen Gesellschaft ging. In diesem Zuge kritisierte Marx nicht nur die ahistorische Arbeitswerttheorie der klassischen politischen Ökonomie, sondern auch den sich anbahnenden Arbeitsfetisch der sozialistischen und sozialdemokratischen Bewegung.

Damit sind bereits zwei Aspekte einer kritischen Theorie der Arbeit genannt, mit denen wir uns im Rahmen dieses Workshops auseinandersetzen wollen: Einerseits eine ökonomiekritische Perspektive, die sich mit den gesellschaftlichen Bedingungen der Verschränkung von Arbeit, Reichtum und Herrschaft auseinandersetzt. Andererseits eine ideologiekritische Perspektive, die nach den gesellschaftlichen Bedingungen der Affirmation und Hypostasierung moderner Arbeitsverhältnisse fragt.

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Melvilles kleine Erzählung über eine radikale Verweigerung wurde in den letzten Jahrzehnten zur wichtigen Inspirationsquelle kritischer Theoretiker*innen. Im Rahmen des Workshops soll der Frage nachgegangen werden, was es heißt, mit Bartleby über Herrschaft und Widerstand nachzudenken.

Wir suchen interessierte Studierende aller Fachbereiche, die gerne ein Tutorium zu einer Thematik des eigenen Fachs für andere Studierende anbieten möchten. Autonome Tutorien sollen einen Rahmen bieten, eigenen wissenschaftlichen Neigungen nachzugehen, deren Vertiefung unter dem Druck verschulter Pflichtveranstaltungen und vorgegebener Studienpläne kaum noch möglich ist. Als Leiter_in eines Tutoriums kommt Dir die Aufgabe zu, eine selbst gewählte Thematik auszuarbeiten und den Ablauf zu strukturieren.

Plakat Autonome Tutorien WS15-16

Das alternative Vorlesungsverzeichnis zum Wintersemester ist da!
Die Autonomen Tutorien starten in der Woche ab dem 26. Oktober. In diesem Semester geht es u.a. um Naturgesetze, Pikettys Kapital, Rassismus, Staatstheorie, Lebenskunst, Selbstzerstörung, Antisemitismus und Kritische Theorie.

Die dialektische Herausforderung der Gesellschaftstheorie

Gesellschaftstheorie befindet sich in einem grundlegenden Dilemma: Gesellschaft muss notwendig als Totalität gedacht werden und gleichzeitig lässt sie sich so kaum in ihrer historischen Spezifik und Veränderung begreifen. Es ist ein Dilemma zwischen Geschichte und Totalität.

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