Saša Bosančić | Workshop zur wissenssoziologischen Diskursanalyse
Workshop zur wissenssoziologischen Diskursanalyse
Die Wissenssoziologische Diskursanalyse (WDA) ermöglicht die Analyse der diskursiven Konstruktion von Wirklichkeit. Damit können die unterschiedlichsten Phänomene in den Blick genommen werden, seien dies Diskurse, in denen es um „Flüchtlingsströme“ und „Flüchtlingswellen“ geht, rechtspopulistische Diskurse und der damit verbundene „Wutbürger“, Schönheitsdiskurse in Lifestyle-Magazinen oder Männlichkeitskonstruktionen im „Gangster-Rap“ und die mit diesen Diskursen zusammenhängende Wirkungen auf Identitäten, oder seien dies die Deutungskonflikte zur Energiewende oder zum Klimawandel usw.
Die WDA interessiert sich demnach für die Genese, Zirkulation, Legitimation und Transformation von gesellschaftlichen Wirklichkeitsordnungen und symbolischen Sinnsystemen. Die Perspektive des Forschungsprogramms der WDA richtet sich in erster Linie auf die „Wahrheitsspiele“ (Michel Foucault), und „Deutungskonflikte“ (Interpretatives Paradigma der Soziologie) unterschiedlicher sozialer und kollektiver Akteure, die in strategischen und machtvollen Auseinandersetzungen um die legitimen Wirklichkeitsbestimmungen streiten. Aus dieser diskursiven Konstitution von Wahrheit, Wissen und Wirklichkeit ergeben sich wiederum machtvolle Effekte, die die WDA ebenfalls in den Fokus rückt. Neben den theoretischen und methodologischen Grundlagen wird im Zentrum der Veranstaltung die empirische Anwendung stehen.
Dr. Saša Bosančić, studierte Soziologie, Kommunikationswissenschaften und Psychologie an der Universität Augsburg. Er ist seit 2006 Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Augsburg. Seine Promotion erschien 2014 unter dem Titel "Arbeiter ohne Eigenschaften".