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200 Millionen - Klimakrise und Flucht

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Bis zum Jahr 2050 werden Kalkulationen zufolge über 200 Millionen Menschen durch die Klimakrise ihr Zuhause verlieren und fliehen müssen. Gleichzeitig sind Umwelt- und Klimakatastrophen kein international anerkannter Asylgrund und auch sonst mangelt es an Unterstützung oder Entschädigung für Klimaflüchtlinge. Im Gegenteil wird das europäische Asylrecht eingeschränkt und Fluchtrouten erschwert. - Installation und Vortrag zu den Zusammenhängen von Klimakrise und Flucht.

 

Installation: grids to vessels

🗓️ 15. Januar - 01. März | 📍 Foyer ULB | 🕓 Ganztägig zugängig

Begleitet von Fakten zur Präsenz der Klimakrise stellen wir drei Werke von Noa Torres aus, die sich mit Flucht und Bewegungs(un)freiheit auseinandersetzen. Noa Torres macht in deren künstlerischen Position die Thematik der Veranstaltung körperlich und visuell erfahrbar. Dey hat sich insbesondere mit dem Konzept der Klimagerechtigkeit, historisch gewachsenen Machtstrukturen und persönlicher Verantwortung auseinander gesetzt. Bei dem Konzept „grids to vessels“ (auf dt. „Gitter zu Gefäßen" ) geht es darum die Transformation von ausgrenzenden Rastern, Gittern, Barrieren und Mustern hin zum umfassenden Konzept des Gefäßes zu beschreiben. Dabei wird das Gefäß als Ort der Sammlung, Aufbewahrung oder als Container der Fürsorge und Kollektiven Solidarität betrachtet. Diese Idee zielt auf eine andere Besetzung gesellschaftlicher Werte ab und beabsichtigt eine Neugestaltung eines gemeinschaftlichen Narrativs.
Des weiteren freuen wir uns über einen Beitrag der Seebrücke Darmstadt.
Die Ausstellung wird am 15.01. eröffnet und ist bis zu 01.03 im Foyer der Universitäts- und Landesbibliothek zu besichtigen. Zur Austellungseröffnung wird es am 15.01 um 18 Uhr in S1|03 223 den Vortrag Klima - Flucht - Grenzregime von Eugenia Winter geben.

 

Vortrag: Klima - Flucht - Grenzregime. Migration und koloniale Kontinuitäten im Kontext der Klimakrise

🗓️ 15. Januar | 📍 S103|223 | 🕓 18:00 Uhr

Vortrag der Humangeografin Eugenia Winter (Goethe Universität Frankfurt):

Wir leben in einer Zeit, in der soziale Ungerechtigkeit, Klimawandel und koloniale Kontinuitäten wie die Kriminalisierung von Migration wieder verstärkt heruntergespielt werden. Wie und von wem werden diese Themen an unseren Universitäten behandelt? Universitäten sind nach wie vor Orte, die in einer globalen Wissensökonomie mit einem klaren hegemonialen Zentrum existieren, das Hierarchien von race, class und gender widerspiegelt. Wie wird an den Universitäten diskutiert, dass Grenz- und Migrationsregime Mechanismen waren, um rassifizierte Zugänge zu erzwingen und die Produktion von Profiten aus kolonialer Ausbeutung zu forcieren? Heutige Migrationsregime stehen in einem funktionalen Zusammenhang mit den Ideologien, Normen und Institutionen wirtschaftlicher und politischer Interdependenz, die dem Kolonialismus zugrunde lagen. In diesem Zusammenhang ist der Begriff Umweltrassismus eng verbunden mit denjenigen, die von der so genannten „Wohlstand“ profitieren - die Elite der (ehemaligen) Kolonialländer - und denjenigen, die Opfer der gezielten Enteignung dafür sind - den Bevölkerungen, die ein Kontinuum territorialer Enteignung erleben, von der Ausbeutung natürlicher Ressourcen seit der Kolonisierung bis zu den aktuellen „(nachhaltigen) Entwicklungsprojekten“. Viele Menschen, die in diesen Gebieten leben, werden systematisch vertrieben, sei es durch die daraus resultierenden Konflikte, sei es durch Umweltverschmutzung oder durch extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel verursacht werden.

 

 

 

Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich