Intersektionale Woche
intersectionality at a glance – eine einführung in die perspektive
montag 15.06.15 | 17:30 uhr | raum
jona schmid
der begriff intersektionalität geistert durch die akademischen diskurse und gewinnt seit einigen jahren auch im deutschsprachingen raum mehr und mehr an bedeutung. doch was bedeutet intersektionalität überhaupt? wo kommt eigentlich diese perspektive her? in welcher verbindung steht sie mit sozialen kämpfen? welche unterschiedlichen positionen sind damit verbunden? und was sind die aktuellen diskussionen die rund um das konzept intersektionalität geführt werden? dies sind die fragen, die in diesem eröffnungsvortrag angestoßen werden sollen, um somit ein erster einblick in das komplexe thema intersektionalität zu geben.
queer und (anti-)kapitalismus – buchgespräch zum buch von heinz-jürgen voß und salih alexander wolter
dienstag 16.06.15 | 10:45 uhr | raum
heinz-jürgen voss
die ›erfolgsgeschichte‹ der bürgerlichen homo-emanzipation in den westlichen industriestaaten fällt mit der neoliberalen transformation der weltwirtschaft zusammen. während vor allem weiße schwule männer freiheitsgewinne verbuchen, kommt es zu einem entsolidarisierenden umbau der gesellschaft, verbunden mit zunehmend rassistischen politiken im innern; zugleich dient der »einsatz für frauen- und homorechte« als begründung für militärische interventionen im globalen süden. dabei waren es schon 1969 in der new yorker christopher street »[S]chwarze und drag queens/transgender of colour aus der arbeiterklasse«, die den widerstand gegen heteronormative ausgrenzung und gewalt trugen und »sich in abgrenzung zu weißen mittelklasse-schwulen und [-]lesben ›queer‹ nannten, lange bevor deren akademische nachfahren sich diese identität aneigneten« (jin haritaworn). doch auch hierzulande sind es die queer people of color, die aktivistisch wie theoretisch gesamtgesellschaftliche perspektiven jenseits des gängigen homonationalismus entwickeln. hierauf aufbauend diskutieren voß und wolter die veränderungen der geschlechter- und sexuellen verhältnisse der menschen unter zeitlich konkreten kapitalistischen bedingungen.
schreiben mit, statt schreiben über – diskriminierungssensibles forschen und wissenschaftliches arbeiten
dienstag 16.06.15 | 17:30 uhr | raum
sina schindler
[beschreibungstext]
[alltagsrassismus] titel – untertitel???
mittwoch 17.06.15 | 17:30 uhr | raum
mira sackeyfio
[beschreibungstext]
intersektionalität und klassenkampf – hä, geht das überhaupt?
donnerstag 18.06.15 | 10:45 uhr | raum
eleonora roldán mendívil
antipatriarchale und antirassistische kritiken haben in den letzten jahren besonders prominent viele notwendige fragen für linke politik aufgeworfen. wessen wissen wird in politischen kämpfen eigentlich als »objektiv« wahrgenommen? und wer ist das subjekt bestimmter kämpfe?! neben diesen beiden, teils ineinander greifenden kritiken, haben auch eine reihe antiableistische, antiadultistische und antiheteronormative (...) stimmen das feld des politisches erweitert und lücken anarchistischer und kommunistischer theorie und praxis aufgezeigt. wie gehts nun also weiter?! in dem workshop werden wir die frage aufwerfen ob nun das konzept »klasse« anders zu bewerten ist als z.b. »sexualität« oder »geschlecht« und warum/warum nicht dies sinn ergeben könnte. wir gucken uns also die klassenkämpferischen antworten auf intersektionale kritiken an und versuchen anhand unseren erfahrung aus der politischen praxis, möglichkeiten der gemeinsamen kämpfe zu erarbeiten.
sex und nicht/behinderung? – queer theory meets disability studies
donnerstag 18.06.15 | 19:00 uhr | raum
ira schumann
»behinderung« gilt häufig noch als defekt, als makel, den es zu beheben oder wenigstens zu kaschieren gilt. diese perspektive versuchen die disability studies zu verändern: viele vertreter_innen dieser denkrichtung sehen »behinderung« und das (häufig unsichtbare) vermeintliche gegenteil »nichtbehinderung« als konstrukte und »nicht/behinderung« somit als eine soziale kategorie, die – ebenso wie bspw. »geschlecht« - der hierarchisierung der gesellschaft dient und deren aktuelle inhalte das ergebnis eines historischen prozesses sind. ähnlich wie im bereich der queer theory liegt der fokus vieler arbeiten, die sich in die disability studies einordnen, auf themen wie körper und (der dekonstruktion von) normalität bzw. normalitätsvorstellungen. im rahmen des vortrags werde ich auf die entstehungsgeschichte, auf verschiedene perspektiven und zentrale debatten innerhalb der disability studies näher eingehen. in einem nächsten schritt thematisiere ich parallelen, überschneidungen und unterschiede zwischen disability studies und queer theory und frage danach, welche leerstellen jeweils sichtbar werden, wenn beide diskussionsfelder aufeinandertreffen.
crip theory, intersektionalität und die macht der repräsentation
freitag 19.06.15 | 14:00 uhr | raum
heike raab
in den disability studies spielt die kritik an darstellungsformen von behinderung eine große rolle. behinderte personen sind in geschichte und gegenwart zumeist auf stereotype reduziert und demgemäß präsentiert worden. in diesem vortrag möchte ich mich deshalb mit repräsentationsweisen von behinderung auseinandersetzen. im mittelpunkt steht einmal der wandel in darstellungsformen körperlicher differenz. zum anderen möchte ich mich hinsichtlich von intersektionalitätsforschung mit ungleichzeitigkeiten und ambivalenzen in repräsentationsweisen von behinderung auseinandersetzen. meine ausgangsthese ist, im anschluss von giroux, dass gerade repräsentationen von körperlicher differenz, in den medien und andernorts, eine implizite alltagspädagogik entfalten und insofern subjektivierungs- und bildungsprozesse initiieren. ausgehend davon möchte ich diskutieren, welches behinderte subjekt in gegenwärtigen repräsentationsweisen angerufen wird, ob und welche verschränkungen es zu geschlecht, heteronormativität oder migration gibt, aber auch inwiefern der wandel in repräsentationsweisen von behinderung emanzipatorisch zu deuten ist, oder auf neuen wein in alten schläuchen verweist
veranstaltungsort
evangelische hochschule darmstadt
zweifalltorweg 12 - 64293 darmstadt
veranstalter*in
referat für politische bildung * asta evangelische hochschule darmstadt