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Alternative Bildungswoche

Was ist für mich eigentlich Bildung? Diese Frage sollte sich nicht nur jede einzelne Person mal gestellt haben, es wäre auch angebracht und sehr interessant diese Frage in der Universität, den Seminaren, Übungen und Vorlesungen zu diskutieren. Doch davon wird abgesehen. Was Bildung ist, steht in der Universität nämlich schon fest. Ab dem ersten Moment konfrontiert mit Anwesenheitslisten, Maximal-Fehlzeiten und Klausurterminen sowie einem fest durchstrukturierten Zeitplan bleibt nicht viel Zeit für grundlegende Diskussionen und abweichende Themen. Die Universität lehrt nicht, um zu lehren, um Inhalte unabhängig ihres Nutzens in der Berufswelt zu diskutieren oder in Betracht zu ziehen, dass auch einfaches „Interesse ohne Berufsgedanken“ ein annehmbarer Studiengrund ist. Die Universität lehrt, um zu Können, Arbeiten zu können, Konsumieren zu können und Aufträge und Anweisungen ausführen zu können. Besonders deutlich wird das mit der verstärkten Präsenz von Unternehmen in der Universität und deren Einfluss auf Bildung, Forschung und Lehre. Bildung ist kaum noch unabhängig von Leistung und Zukunftsplanung zu denken.

Dem möchten wir entgegenwirken!

Natürlich ist freie, kritische und selbstbestimmte Bildung in einem System der Konkurrenz und Unterdrückung nicht vorstellbar oder annähernd umsetzbar. Die Schlussfolgerung daraus sollte und darf allerdings nicht sein, die bestehenden Verhältnisse als fest und unveränderbar anzunehmen und aufzuhören diese kritisch zu hinterfragen. Viel mehr sollte mensch sich Freiräume schaffen und in diesen über eine andere Gesellschaft nachdenken. Wie diese aussieht? Wer weiß?

Auf dem Bildungscamp vom 24. bis zum 28. Juni wird es von Montag bis Freitag Workshops zu den Themen Gesellschaft, Bildung, Wissenschaften und Menschen geben. Unter den übergeordneten Begriffen Bildung, Ökonomie, Soziales, Ökologie und Utopie sollen verschiedene politische Themen vorgestellt und diskutiert werden. Workshops zu „kritische Wissenschaften“, „kritische Theorie“, „Ökonomisierung der Bildung“ und „Militarisierung der Gesellschaft“ werden an den ersten beiden Tagen statt finden. Queere-Themen und das Thema „Leben in der Illegalität“ werden am Mittwoch im Mittelpunkt stehen. Alternative Anbaumöglichkeiten und Essgewohnheiten werden am Donnerstag diskutiert und ausprobiert. Und am Freitag bleibt genug Zeit um sich das „schöne Leben“ vorzustellen und Pläne zu schmieden, wie es zu diesem kommen könnte.

Die Woche soll, bunt, laut und anders werden. Also wird es neben Workshops und Vorträgen, auch gemeinsame Filmabende, Diskussionsrunden, kreative Aktionen, musikalische Abendgestaltung und veganes Abendessen geben.

Kurz gesagt:

Wir möchten gemeinsam Kritik üben und diskutieren, über eine andere Gesellschaft nachdenken, über einen anderen Alltag und eine andere Bildung, kreativ sein und Ideen austauschen und den grauen Alltag durch eine bunte und sonnige Alternative aufbrechen.

Wir freuen uns über viele neue und alte Gesichter, spannende Diskussionen und Anregungen. Also schaut vorbei, beteiligt euch, wie auch immer ihr wollt.

 

Das Programm:

Jeden Tag gibt es morgens ab 10.00 Frühstück im AStA!

Treffpunkt für die Workshops und Vorträge ist im AStA TU Darmstadt! :) 

Montag, 24.06.13 - Bildung

  • 11.00 Workshop - Bildungsbegriff (AStA TU)
  • 15.00 Workshop - Bildungsmisere - zwischen Ökonomisierung und Strukturkonservatismus (AStA TU)

Die Einführung neuer Steuerungsmetoden in Bildungsprozessen ist derzeit sehr Umstritten. Einerseits werden sie als "Ökonomisierung der Bildung" abgelehnt, andererseits aber auch von den Befürwortern eines konservativen Bildungsverständnisses bekämpft. In diesem Workshop sollen vier dieser Methoden vorgestellt und anschließend offen über deren Chancen und Risiken diskutiert werden.

  • 22.00 Aktion - Bringt die Badesachen mit - Treffpunkt im AStA

 

Dienstag, 25.06.13 - Ökonomie

  • 11.00 Workshop - Militarisierung der Gesellschaft (AStA TU)

Frieden von Schulen und Unis aus starten. Im Workshop soll aufgezeigt werden, warum Bildung hin zum Frieden notwendig ist und warum diese Bildung nicht in Anwesenheit von Militärs stattfinden kann. Als praktischen Bezug wird der Beschluss "Bundeswehrfreie Schule" der BBS in Darmstadt und die "Zivilklausel" der TU Darmstadt vorgestellt.

  • 16.00 Workshop - Der Hebel, der die Gesellschaft aus den Angeln hebt (AStA TU)

​Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat der technische Fortschritt? Welche ökonomischen Mechanismen werden durch die Weiterentwicklung der Produktivkräfte beeinflusst? Diesen Fragen wollen wir uns im Workshop einerseits theoretisch aus der Sicht eines Ökonomen, andererseits praktisch aus der Perspektive eines Dozenten für Robotik nähern. Außerdem geht es um die Vergleichbarkeit von naturwissenschaftlichen und ökonomischen Gesetzmäßigkeiten und warum man/frau als Naturwissenschaftler*in links sein kann/muss.

 

Mittwoch, 26.06.13 - Soziales

  • 11.00 Workshop - Homophobie und Migration (AStA TU)
  • 15.00 Workshop - Ausländer*innenrecht (AStA TU)
  • 19.30 Vortrag - Flucht - Migration - Abschiebung (TU Darmstadt S103/100)

(Versperrte) Wege nach Europa, Zäune, Dublin II - Widerstand und Selbstorganisation in Deutschland, Ungarn und Griechenland. Welche Perspektiven tun sich auf? Info zur aktuellen Situation. Schwerpunkt: Dublin II und Flüchtlings-Selbstorganisation - was hat das miteinander zu tun? Außerdem kommen wir gerade vom Flüchtlingstribunal in Berlin. Wir informieren und wollen dabei gerne auf das eingehen, was Euch besonders interessiert.

  • 22.00 Schlosshofkino

 

Donnerstag, 27.06.13 - Ökologie

  • 11.00 Aktion - Fahrräderreperatur (Fahrradwerkstatt) --> Entfällt!! --> Solibanner malen für Refugee Camp in Berlin und München!
  • ​15.00 Workshop - Das Syndromkonzept (AStA TU)

Unter dem Begriff Syndromkonzept versteht man eine „Methode für eine Ganzheitsbetrachtung der gegenwärtigen Krisen im System Erde“. Die Grundthese des Syndromkonzeptes besteht in der Annahme, dass sich der Globale Wandel in seiner Dynamik auf eine überschaubare Zahl typischer Muster von Kausalbeziehungen an der Mensch-Umwelt-Schnittstelle zurückführen lässt. In dem Workshop wollen wir die Grundthesen betrachen, die Zweckmäßigkeit bewerten und uns weitere Schritte überlegen. Das Angebot richtet sich AUSDRÜCKLICH auch an Menschen, die bisher noch wenig mit globalen Aspekten wie Meterologie, Geologie und Entwicklungspolitik zu tun hatten.
 

  • 15.00 Workshop- ALternative Projekte - SoLaWi (AStA TU)
  • 19.00 Vortrag - AntiSpezisismus (TU Darmstadt S103/204

Freitag, 28.06.13 - Utopie

  • 11.00 Workshop - AntiPlanetarismus (AStA TU) --> Entfällt!!
  • 15.00 Aktion - Sportgruppe und Vorbereitung für BIldungsdemo (AStA TU)
  • 20.00 Vortrag - Einführung in die kritische Theorie (S103/100)