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Kapitalismus und Religion. Überlegungen zur Religionskritik nach Walter Benjamin | Mark Schumacher

Mittwoch, 8. Mai 2019 - 19:30 bis 20:30
Ort: 
221qm [806qm] Alexanderstraße 2, 64289 Darmstadt

 

Religion und Kapitalismus kommen offensichtlich ganz gut miteinander
aus. Die Hoffnung, der Kapitalismus würde wenigstens säkulare
Verhältnisse schaffen, wird alltäglich enttäuscht. „Alles Stehende und
Ständische verdampft, alles Heilige wird entweiht“, hieß es im
Kommunistischen Manifest – ja, und doch steht die Religion wieder vor
der Tür. In welchen neuen Gewändern, in welchen immer schon gebrochenen
Formen steht sie da? Was eint Religion als Business, als Lifestyle, als
Fundamentalismus? Oder ist sie schon längst im Haus? Laut Benjamin ist
der Kapitalismus selbst „eine reine Kultreligion, vielleicht die
extremste, die es je gegeben hat“. Der ganz normale Wahnsinn, in der
Krise besonders augenfällig: notwendig fetischistisch jeden Tag Waren zu
tauschen und die Selbstbewegung der Dinge voranzutreiben.

Was sind hier entscheidende Fragen einer Religions- als
Kapitalismuskritik? Einer Kritik, die weder unter der Hand religiöse
Strukturen nachbastelt, weil sie sich vorschnell drüberhinaus meint,
noch das Versprechen auf grundlegend andere Verhältnisse kassiert?