Tim Steinhaus Feb 26 2014 - 4:21pm
Nach gemeinsamen Verhandlungen zwischen der DB Rent und den ASten Marburg, RheinMain und Darmstadt wird an den jeweiligen Hochschulstandorten zu Beginn des Sommersemesters 2014 das Fahrradverleihsystem „Call a Bike“ stadtweit eingeführt. Solidarisch finanziert sollen zukünftig alle Studis die Möglichkeit haben, nachhaltig mobil zu sein. Auch zu später Stunde, auch ohne den Besitz eines Fahrrads und auch in anderen deutschen Städten. Nicht zuletzt soll damit wieder Bewegung in die Verbesserung der schwierigen Verkehrssituation für Darmstädter Studierende kommen.
Welcher Darmstädter Studi kennt es nicht: Der K-Bus ist mal wieder brechend voll, frische Luft Mangelware; der letzte Bus des Nachts lange weg; in anderen Städten muss viel Geld für den ÖPNV gezahlt werden. All dies könnte bald der Vergangenheit angehören. Denn mit Beginn des Sommersemesters wird an der TU Darmstadt ein solidarisch finanziertes Leihfahrradsystem eingeführt, mit dem man bequem und problemlos die Unistandorte wechseln kann. Hierfür wurden im vergangenen Jahr die Weichen gestellt: Gemeinsam mit den Verkehrsreferenten der ASten der Philipps-Universität Marburg und der Hochschule RheinMain handelte das Verkehrsreferat des AStA der TU Darmstadt einen Vertrag aus, der folgende Kernpunkte enthält:
- Pro Nutzung 60 Freiminuten, anschließend 0,08€/min. bis max. 9€ Tagespreis
- Preisbedingungen gelten für alle Call a Bike-Flotten, bundesweit
- Erstattung wie beim Semesterticket
- Außerhalb des Rhein-Main-Gebietes 10% Rabatt bei Flinkster, dem Car-Sharing Angebot der DB
Mit ihrem Beschluss im Studierendenparlament vom 12.10.2013 haben die gewählten VertreterInnen der Studierendenschaft den AStA legitimiert, den Vertrag mit DB Rent, dem Betreiber von Call a Bike, zu unterschreiben. Call a Bike ist derzeit in 50 deutschen Städten mit insgesamt 8500 Rädern vertreten. In Aachen, Berlin, Frankfurt, Karlsruhe, Köln, München, Stuttgart, Hamburg (StadtRAD), Lüneburg (StadtRad) und Kassel (Konrad) ist das System stadtweit etabliert, an den restlichen Standorten finden sich jeweils Stationen an den ICE-Bahnhöfen. Mit den nun verschlossenen Verträgen kommen nun stadtweite Systeme in Marburg, Rüsselsheim und Wiesbaden hinzu. Gestützt wird die Entscheidung auch durch eine repräsentative Umfrage in Kooperation mit dem Institut für Soziologie, in der die Meinung und Wünsche der Studierendenschaft ermittelt wurden.
Die ersten Fahrrädern werden Anfang des Sommersemesters in Darmstadt zu finden sein, wobei im ersten Semester nur mit einem Teil der späteren Kapazität gestartet wird. Derzeit befindet sich das Verkehrsreferat des AStA in Planungen mit der TU, dem Studierendenwerk sowie der Stadt Darmstadt und bindet auch die Organe der Studierendenschaft ein. Wünsche und Anregungen können dabei jederzeit eingebracht werden. Über den aktuellen Stand, bspw. mögliche Stationswünsche und Umfrageergebnisse informiert auch die Website des AStA.
Darmstädter Studierende nehmen schon heute eine Vorreiterrolle im nachhaltigen Mobilitätsverhalten in ihrer Stadt ein und bauen diese Rolle mit dem nun geschlossenen Vertrag weiter aus. Daran knüpft sich aber auch die Forderung an die Stadt Darmstadt, dem Radverkehr bei der Verkehrsplanung endlich einen höheren Stellenwert einzuräumen und längst überfällige Investitionen endlich zu tätigen. Lippenbekenntnissen sollten endlich Taten folgen.