Admin Nov 23 2006 - 4:28pm
Der am Mittwochabend bekannt gegebene Rücktritt des derzeit amtierenden Präsidenten der TU Darmstadt, Prof. Dr. Wörner wurde vom AStA der TU mit Bedauern aufgenommen. „Die Entscheidung fiel ihm sicher nicht leicht, allerdings hat er sich aus freien Stücken für den Aufgabenwechsel entschlossen, also sollte man sich trotz allem auch mit ihm freuen“, so Sascha Decristan vom AStA der TU Darmstadt.
Auf die Frage, was Wörner aus Studierendensicht zu einem guten Präsidenten für die TU gemacht hat, ist sich die Studierendenvertretung schnell einig: „Jan Wörner hat stets betont, dass das Wichtigste an einer Universität die Studierenden sind. Danach hat er vieles in seiner Arbeit ausgerichtet und auch das eine oder andere mal Kritik von der Professorenschaft oder den MitarbeiterInnen einstecken müssen“.
„Neben all dem Lob darf die Kritik aber nicht verschwiegen werden“, so Decristan. „Gerade in letzter Zeit hatte der AStA immer wieder den Eindruck, dass sich Wörner mit seinen Entscheidungen von den Studierenden entfernt“ heißt es aus dem AStA . Insbesondere bei Wörners Plänen, wie die geplanten Einnahmen aus den Studiengebühren zu verwenden sind, äußert der AStA massive Bedenken. „Hier sehen wir in den Konzepten Wörners keine befriedigende Lösung für die Studierenden“, so Martin Uhlig vom AStA der TU. Auch die jüngsten Pläne, in Zukunft nur ein begrenztes Angebot an Teilzeitstudienplätzen an der TUD anzubieten, sorgen beim AStA für Bauchschmerzen.
Dass jemand aus dem momentanen Präsidium der TU Darmstadt Wörners Nachfolge antreten könnte sieht der AStA derzeit nicht. „Wir würden uns ein neues Gesicht, gerne auch eine Frau, für die Nachfolge Wörners wünschen“, so der AStA einstimmig.
Die Nachfolge, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststeht, wird es schwer haben, in die Fußstapfen des Vorgängers zu treten. Der AStA wird es sich zur Aufgabe machen, das Auswahlverfahren für den neuen Hochschulpräsidenten genau zu verfolgen, damit sich auch mit Bewerbungen von außen ernsthaft auseinandergesetzt wird.
Hierbei übt der AStA gleichzeitig heftige Kritik am Verfahren, mit dem die TU zu einer neuen Präsidentin oder einem Präsidenten kommt. Lediglich der Hochschulrat kann Nachfolger zur Wahl benennen; hier sind die Studierenden jeglicher Mitbestimmung beraubt worden. Dass der Hochschulrat ein abgehobenes Gremium ohne Einblick in die Hochschule und ohne Kenntnis studentischer Lebenswelten ist, hat er in vergangenen Entscheidungen immer wieder deutlich gemacht. „Von daher erwarten wir uns vom Hochschulrat nicht allzu viel“, gibt Decristan zu bedenken.
Der AStA wünscht sich auch in Zukunft an der Spitze des Präsidiums eine gewisse soziale Position gegenüber den Bedürfnissen und Nöten der Studierenden vorzufinden.
„Mit unserem Präsidenten hatten wir in der Vergangenheit wirklich Glück. Es hätte die TU schlechter erwischen können. Hoffen wir, dass auch die Nachfolge sich ähnlich positiv an der TU Darmstadt positionieren kann“, so Luisa Bellmann vom AStA.