Admin Nov 10 2006 - 4:46pm
Ungleichheiten durchziehen alle Bereiche unserer Gesellschaft - sie strukturieren globale Verhältnisse, Geschlechterverhältnisse, Eigentumsverhältnisse, den Zugang zu Bildung und natürlichen Ressourcen. Die Forderung nach gesellschaftlicher, rechtlicher und sozialer Gleichheit war in der Geschichte immer wieder Kristallisationspunkt emanzipatorischer Bewegungen und die Zusicherung von Gleichheit vor dem Gesetz und "Chancengleichheit" war ein zentrales Legitimationsmoment moderner Gesellschaften. Gleichzeitig sind kapitalistische Gesellschaften grundlegend durch den Widerspruch gekennzeichnet, dass sie auf formaler Gleichheit basieren und reale Ungleichheit reproduzieren. Dieses Spannungsverhältnis produziert immer neue politische, kulturelle und ideologische Verhältnisse.
Die Tagung will die Entwicklungen von Ungleichheiten im globalen Kontext vor allem mit Blick auf die letzten zehn Jahre analysieren. Darin soll es um die faktische Verschiebung von gesellschaftlichem Reichtum, der Produktion von Armut und Niedriglohn und ungleiche Entwicklung als Voraussetzung und Produkt der Transnationalisierung von Wirtschaft und Kapital ebenso gehen wie um die Veränderungen von (globalen) Geschlechterverhältnissen, Kultur und Lebensweisen, die Politik um die Akzeptanz des neuen Regimes und die immer neu errichteten Regime von Integration und Exklusion.