Pascale Müller: Zwischen Fatwa und Facebook: Radikalisierung, Jugendkultur und soziale Medien

Vor allem der sogenannte “Islamische Staat” nutzt soziale Netzwerke wie keine andere islamistische Terrororganisation. Das professionell produzierte Onlinemagazin “Dabiq”, Youtube-Videos in der Optik von Fantasyfilmen und Chatrooms in denen Sharia-konforme “Distanzehen” mit IS-Kämpfern vermittelt werden, sind die bekanntesten Beispiele.

Solch digitale Strategien dienen besonders der Rekrutierung westlicher Jugendlicher, indem sie eine gewohnte Ästhetik und Kommunikationsform bieten. Zielgruppengerechte Kommunikation ist einer der Hauptgründe, warum der IS vor allem unter jungen Menschen starken Zuspruch findet.

Doch wenn jugendliche IS-Kämpfer aus Großbritannien auf Amazon “Islam for Dummies”, bestellen, bevor sie in den Krieg ziehen, bleibt auch die Frage inwiefern eine Radikalisierung überhaupt stattgefunden hat. Geht es neben dem ideologischen Aspekt, vielleicht auch um klassische Motive aus der Jugendkultur? Rebellion gegen die Elterngeneration? Heldenkult?

Und kann man westliche Jugendliche und solche aus der arabischen Welt überhaupt vergleichen, wenn es um Kommunikation islamistischer Gehalte in sozialen Netzwerken geht?

Der Vortrag “Zwischen Fatwa und Facebook - Radikalisierung, Jugendkultur und soziale Medien” versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Mithilfe von konkreten Beispielen aus dem Netz, soll diskutiert werden, welche Formen islamistische Propaganda 2014 annimmt, wie sie regionale Symbole und Codes aus Jugend- und Popkultur benutzt und wie sich dadurch ihre Zielgruppe und Überzeugungskraft wandelt.

Über die Referentin: http://www.freischreiber.de/profiles/pascale-muller/