Christoph Miemietz 3. Juli 2014 - 18:06
Wird die eigene kapitalistische Existenz prekär, so klammert man sich um so mehr an diese und schwört sich auf die eigene Identität als Geld verdienendes Wesen ein. Diese Identität ist dabei nichts Natürliches, sondern wird gesellschaftlich hergestellt und immer wieder erneuert. Diese Identität beruht darauf, sich als bürgerliches Konkurrenzsubjekt zu verhalten und entsprechend zu funktionieren.
Wie sich zeigen lässt, ist das bürgerliche Konkurrenzsubjekt vor allem ein männliches. Männlichkeit ist dabei nicht als etwas unabänderlich Biologisches zu sehen, sondern als etwas gesellschaftlich Konstruiertes. Nicht in dem Sinne, dass es ein rein diskursives Produkt auf der sprachlichen Ebene ist; sondern dass es wesentlich mit den Zwängen und Anforderungen kapitalistischer Produktionsweise zu tun hat, welche nicht umsonst als „Gehäuse der Hörigkeit“ (Max Weber) bezeichnet wird. Da jene Männlichkeit, die auf das bürgerliche Konkurrenzsubjekt zielt, nicht Männlichkeit schlechthin ist, redet man auch gerne von „hegemonialer Männlichkeit“ (R. Connell).
In diesem Workshop sollen Facetten hegemonialer Männlichkeit und ihre Entstehung nachgegangen werden. Am 7.Juli findet ein Vorabtreffen in S1/03/126 (Altes Hauptgebäude) um 18 Uhr statt, an dem die Inhalte besprochen und die zu lesenden Texte ausgeteilt werden. Das Blockseminar findet vom 18.-20. Juli statt. Ort und Uhrzeit werden rechtzeitig bekannt gegeben.
Kontakt: vwlxyz[at]arcor.de